Virtueller Führungsstil & Remote Leadership - 10 Tipps

Der durch die Corona-Pandemie getriebene Wandel zum hybriden Arbeiten wird auch nach der Pandemie bestehen bleiben. Wir klären Sie über die möglichen Herausforderungen und Chancen von virtuellen Führungsstilen und Remote Leadership auf.

Ein Mann und eine Frau sitzen an einem Arbeitsplatz und unterhalten sich.

Mit der Corona-Krise hat Remote Work nochmals einen deutlichen Schub bekommen. Immer mehr Unternehmen wollen auch nach der Aufhebung aller Maßnahmen an Remote-Teams oder hybriden Teams festhalten. 

Doch welche Herausforderungen virtueller Führungsstile gibt es? 

Und worauf sollten Team Manager*innen bei Remote Work und Remote Leadership achten? Wir haben einige Antworten für Sie.

Was steckt hinter dem Begriff „virtueller Führungsstil“?

Ein virtueller Führungsstil bezieht sich auf Führen aus der Ferne. Dabei geht es konkret um die Führung und Leitung virtueller Teams. Neben allgemeinen Führungsskills sind hier auch besondere Fähigkeiten gefragt. 

Zu erfolgreichem Führen im Remote Leadership gehört es auch, Mitarbeitende aus der Ferne motivieren zu können. Gleichzeitig aber auch die definierten Ziele eines Projekts oder des Unternehmens allgemein zu erreichen.  

Virtuelle Führung erfordert gleichzeitig die Beherrschung der technischen Hürden. Hierzu gehören die Begleitung und Koordination von Teams mit Hilfe digitaler Assets. Sowie der Austausch, der ausschließlich über Kollaborationstool oder Video-Meetings erfolgt.

Wer bereits Erfahrung im VUCA-Leadership mitbringt, hat gute Voraussetzungen, mit einem virtuellen Führungsstil erfolgreich zu sein.

Die Vorteile von Remote Leadership

Führung aus der Ferne ist mit vielen Herausforderungen aufgrund der räumlichen Distanz verbunden ist. Jedoch gibt es auch gleichzeitig viele Vorteile. 

  • Größere Selbstbestimmung auf der Seite der Mitarbeitenden
  • Höhere eigene Verantwortung
  • Mehr Freiheit in der Einteilung von Arbeitsprozessen
  • Flexible Arbeitszeiten und Zeiteinteilung für alle Beteiligten.

Doch gerade hier liegen die Fallstricke virtueller Arbeit. Denn das große Maß an Freiheit kann bei zu geringer Führung auch zu Schwierigkeiten führen.

Zum Beispiel zu Intransparenzen in Arbeitsprozessen sowie zu einem abgeschwächten Teamspirit. Von allen verlangt die Arbeit in Remote-Teams mehr Selbstdisziplin. Das gilt insbesondere auch für die Führungskräfte im Team. 

Wer nicht sorgfältig darauf achtet, riskiert eine Vermischung von Privatem und Beruflichem im Home Office. Das wiederum kann sich negativ auf die zu erreichenden Ziele auswirken.

Es ist somit die Aufgabe von Team Manager*innenn, mögliche Hürden bei der Führung auf Distanz zu überwinden. Ein erster Schritt besteht darin, sich diese überhaupt erst einmal bewusst zu machen.

Worauf sollten Team Manager*innen*innen im Remote Work achten?

Wer bisher nur Teams vor Ort geführt hat, steht beim Führen virtueller Teams zunächst vor der Herausforderung. Wie lässt sich zum Beispiel Nähe erzeugen, ohne persönlichen Kontakt vor Ort.

Beim Führen aus der Distanz gelten viele Basics. Diese sollten Führungskräfte auch bei physischer Präsenz und persönlichen Gesprächen berücksichtigen.

Der wichtigste Grundsatz lautet hier: „Führe dich selbst gut, dann kannst du auch andere gut führen.“

Das bedeutet, dass Sie sich auch remote selbst organisieren können. Und durch Disziplin, Verlässlichkeit und einen transparenten Austausch überzeugen können. So übernehmen Sie Ihre Multiplikator- und Vorbildfunktion für Ihre Beschäftigten im Remote-Team.

Neben einem hohen Maß an Selbstorganisation sollten Sie vor allem die notwendige Überzeugungskraft und Motivation mitbringen. So könne Sie Ihre Teammitglieder auch über mehrere Standorte hinweg für die Projektziele gewinnen.

Kennen Sie Ihren Führungsstil? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die Unterschiede zwischen dem kooperativen und autoritären Führunsstil.

10 Praktische Tipps für ein erfolgreiches Remote Leadership

  1. Klären Sie die Erreichbarkeit. Wer ist bei der virtuellen Teamarbeit wann am besten erreichbar? Legen Sie fixe Zeiten fest, in welchen Sie miteinander direkt über Kollaborationstools bzw. Videomeetings kommunizieren können.
  2. Etablieren Sie eine Kultur des Austausches. Für respektvolles und konzentriertes Arbeiten in virtuellen Meetings sollten Sie im Vorfeld klare Regeln bzw. einen Kodex festlegen.
    Das kann z.B. die einfache Regel sein, dass alle mit eingeschalteter Kamera an virtuellen Teamsitzungen teilnehmen. So erreichen Sie gleichzeitig auch über die Distanz ein besseres Teamgefühl.

  3. Schaffen Sie verbindliche Termine: Ob Jour fixe, Get together oder Morning Brief. Es gibt viele Möglichkeiten, um verbindliche Termine zum Austausch festzulegen. Diese sind wichtig, damit alle wissen, wo die oder der andere jeweils im Projekt steht. Und an welcher Stelle es möglicherweise Unterstützung bedarf.

  4. Nutzen Sie Möglichkeiten zur Weiterbildung. Nicht alle Führungskräfte können problemlos auf „Remote Führung“ umschalten. Seien Sie ehrlich zu sich und nutzen Sie bei Bedarf Angebote zur Weiterbildung.
    Mittlerweile gibt es viele Coaches, die Ihnen in Bezug auf virtuelle Teamführung weiterhelfen können.

  5. Vergessen Sie Humor nicht. Gerade in virtuellen Teams kann das Zwischenmenschliche schnell zu kurz kommen. Geben Sie sich selbst und Ihren Teammitgliedern ausreichend Raum für aufheiternde Momente. Möglich sind z.B. auch kreative Hintergrundbilder für Meetings.
  6. Vergessen Sie das Loben nicht. Bei Remote Work ist das Loben noch wichtiger für die Motivation der einzelnen Teamplayer.

  7. Seien Sie selbst transparent. Machen Sie Ihre Entscheidungen oder Vorgaben für alle transparent. So weiß jeder und jede, woran er oder sie ist.
  8. Sorgen Sie dafür, dass alle die notwendige technische Infrastruktur nutzen können. Remote Work funktioniert nur, wenn alle auch die technischen Voraussetzungen dafür mitbringen. Fragen Sie deshalb regelmäßig nach, ob es technische Probleme gibt, und sorgen Sie frühzeitig für Abhilfe.

  9. Pflegen Sie Social Events. Hat ein Teammitglied Geburtstag, feiern Sie diesen auch online. Oder vereinbaren Sie gemeinsame Kaffeepausen. Eine große Motivation kann auch ein gelegentliches Catering für Ihr Team am virtuellen Arbeitsplatz sein.

  10. Schaffen Sie eine vertrauensvolle Basis und lassen Sie Fehler zu. Wie in anderen Teams auch sollte eine offene Fehlerkultur gepflegt werden. Dadurch erzeugen Sie die Motivation, Neues zu probieren und Probleme anzugehen.

Fazit: Ein virtueller Führungsstil muss neue Herausforderungen meistern

Wer virtuelle Teams führen möchte, benötigt Basis-Führungskompetenzen.
Diese müssen in einigen Bereichen am besten noch stärker ausgeprägt sein. Das gilt insbesondere für die Fähigkeit sich zu motivieren.
Im Großen und Ganzen erfordert das Remote Leadership dieselben Qualitäten als Führungskraft wie in „Offline-Teams. 

Auch als Remote Leader sollten Sie im Team immer mit gutem Vorbild vorangehen.

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