So stärken Sie die Resilienz im Unternehmen

Wir erklären, warum Resilienz im Unternehmen so wichtig ist und wie Sie die Resilienz Ihrer Mitarbeitenden stärken können.

Vier Kollegen und Kolleginnen arbeiten gemeinsam an einem Tisch.

Was bedeutet Resilienz?

Resilienz bezeichnet allgemein die Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen von außen. Es handelt sich dabei um einen Prozess die psychische Widerstandskraft in herausfordernden Zeiten positiv anzupassen. 

Was sind die 7 Säulen der Resilienz?

Resilienz setzt sich aus Resilienzfaktoren, den sogenannten 7 Säulen zusammen. Dabei unterteilen sich diese in 4 Grundhaltungen und 3 Praktiken. Um die Resilienz zu stärken können einzelne Faktoren durch gezieltes Trainieren, Ausführen und Wiederholen gestärkt werden. Die 7 Säulen der Resilienz sollen dabei helfen die Widerstandsfähigkeit von Menschen etwas anschaulicher zu gestalten. 

Die 4 Grundhaltungen beschreiben die innere Haltung eines Menschen und umfassen:  

1. Optimismus:

Ein realistischer Optimismus ist in krisenhaften Zeiten hilfreich. Dabei ist es wichtig, Hürden und Tatsachen weiterhin realistisch zu betrachten. Trotzdem sollten Sie mit positiven Gedanken in die Zukunft blicken.

2. Lösungsorientierung:

Sehen Sie in schwierigen Gegebenheiten nicht nur das zu lösende Problem, sondern entwickeln Sie auch proaktiv Lösungen. Durch Maßnahmen, die durch eigenes Handeln umgesetzt werden können, kann positiv in die Zukunft geschaut werden. Dieser Resilienzfaktor ist wichtig, um mit kritischen Zuständen gut umzugehen. 

3. Akzeptanz:

Dieser Faktor wird maßgeblich durch die Grundhaltung "Lösungsorientierung" beeinflusst. Denn durch das Akzeptieren von Umständen, die man selbst nicht ändern kann

4. Orientierung auf das eigene Netzwerk:

Dieser Faktor ist für das Stärken der Resilienz ebenfalls sehr wichtig. Denn resiliente Menschen stützen sich auf ihr Netzwerk und auf ihr Umfeld. Dieses gilt es natürlich auch zu pflegen. 

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Ein Netzwerk ist jedoch nicht nur wichtig, um positive Erlebnisse und Erfahrungen miteinander zu teilen. Vor allem ist die Unterstützung des eigenen Netzwerks in schwierigen Zeiten hilfreich. 

Die Praktiken hingegen beschäftigen sich mit dem Ausbau der eigenen Resilienz und den tatsächlichen Reaktionen und umfassen:

5. Selbst Verantwortung übernehmen:

Für sich selbst und sein eigenes Leben Verantwortung zu übernehmen, ist ein wichtiger Resilienzfaktor. Die eigene Resilienz kann gestärkt werden. Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder selbst für positive und negative Erlebnisse in seinem Leben verantwortlich ist.

6. Selbstregulierung:

Eine weitere wichtige Praktik ist die Selbstregulierung. Tatsächliche Taten und Handlungen an die eigenen Lebensumstände je nach Situation individuell für sich anzupassen.

7. Zukunftsplanung:

Resiliente Menschen planen ihre Zukunft nicht anhand von Träumereien, sondern entlang ihrer Ziele. Dabei planen sie Hürden und Risiken aktiv mit ein.

Worum geht es bei persönlicher oder organisationaler Resilienz?

Die individuelle Resilienz bezieht sich auf das Individuum. Hierbei geht es vor allem um den Umgang mit schwierigen Verhältnissen, psychischer und körperlicher Belastung sowie Frust.

Ziel der persönlichen Resilienz ist es, Schwierigkeiten zu meistern und psychisch gestärkt daraus hervorzugehen.

Organisationale Resilienz bezieht sich auf ein Unternehmen.

Resiliente Unternehmen sind bereit, Hürden anzunehmen und auf diese zu reagieren. Sie haben die Fähigkeit, die eigene Struktur, sowie Prozesse an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Resilienz ist trainierbar, sowohl in Unternehmen, als bei Individuen. In beiden Fällen werden Probleme durch den Rückgriff auf persönliche Ressourcen selbst gelöst. Wer als Mensch resilient ist, ist leistungsfähiger und produktiver. Resiliente Unternehmen können sich besser unter erschwerten Bedingungen im Wettbewerb durchsetzen.

Warum Resilienz so wichtig ist

Unternehmen weltweit sehen sich im Zeitalter von Industrie 4.0, der digitalen Transformation und Arbeit 4.0 zunehmenden Schwierigkeiten ausgesetzt. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklungen nimmt zu. Es entsteht ein neuer Wettbewerb, neue Technologien bedrohen Geschäftsmodelle und es herrscht in nahezu jedem Unternehmen permanenter Zeitdruck.

Jede und jeder von uns hat in seinem Leben sicherlich schon die eine oder andere belastende Phase erlebt.

Im Rückblick wissen wir, dass wir gerade in diesen Phasen anfällig für Infektionen sind. Denn unter Stress kann ein Immunsystem nicht mehr ausreichend gut arbeiten.

Vergleichbar ist die Situation in der Arbeitswelt. Sind Beschäftigte nicht widerstandsfähig, steigt der Stresspegel, was sich negativ auf den Krankenstand auswirkt. Wenn Unternehmen nicht resistent gegenüber äußeren Einflüssen sind, wird auch ihr System anfällig für Fehler. Dadurch kann die Produktivität sinken.

Organisationale und individuelle Resilienz sind somit elementar für die Wirtschaftlichkeit, Produktivität und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.

Im Vertrieb ist es wichtig die eigene Resilienz zu stärken um auch bei Misserfolgen resilient handeln zu können.

Unternehmerische und individuelle Resilienz müssen ganzheitlich betrachtet und gestärkt werden

Ein Unternehmen kann nicht erfolgreich arbeiten, wenn es seinen Beschäftigten nicht gut geht. Ebenso können Beschäftigte nicht erfolgreich sein, wenn die gesamte Organisation unter Stress steht und nicht mehr effektiv arbeitet.

Für Unternehmen ist es deshalb wichtig, Resilienz ganzheitlich zu betrachten. Diese sollte ebenso ganzheitlich gefördert und gestärkt werden.

Resilienz stärken - diese Aspekte sind wichtig 

  • Förderung der persönlichen Resilienz auf der Ebene der Mitarbeitenden:
    Durch das Angebot von Achtsamkeitstrainings, Entspannungskursen oder psychologischer Betreuung haben Unternehmen die Möglichkeit, Mitarbeitende stärker zu machen. Sinnvoll ist auch eine Förderung von Sport oder anderen Angeboten für die Freizeit. Work-Life-Balance, Home Office und die Regelung der Arbeitszeit können zur persönlichen Resilienz beitragen. Die persönliche Resilienz lässt sich außerdem durch das Angebot von Weiterbildungen stärken.
  • Förderung durch resiliente Führung: 
    Vor allem Führungskräften tragen bei der Förderung von Resilienz große Verantwortung. Sie leben vor, wie die eigenen Stärken sinnvoll genutzt werden. Sie sind Multiplikatoren für die Corporate Identity, welche Resilienz fördert und die Stärken in allen Mitarbeitenden hervorhebt.
  • Förderung einer resilienten Organisation: 
    Durch die Schaffung einer aktuellen technischen Infrastruktur können Unternehmen auch auf dieser Ebene Stress reduzieren. 

So bekommen Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich auf ihre Kernaufgaben zu fokussieren, z.B. durch Automatisierung. Die organisationale Resilienz lässt sich außerdem durch ein sinnstiftendes Wertesystem optimieren. Der Gedanke dahinter: Wenn Beschäftigte einen Sinn in ihrem Tun erkennen, macht sie das resilienter.

Kollegen und Kolleginnen machen gemeinsam Yoga.

Resilienz stärken durch Training als Teil der betrieblichen Förderung der Gesundheit

Wird das Potenzial von Resilienz erkannt, haben Unternehmen die Möglichkeit, entsprechendes Training in ihr betriebliches Gesundheitsmanagement zu integrieren. So lässt sich zum einen eine Resilienz fördernde Kultur im Unternehmen etablieren. Und zum anderen eine individuelle Resilienz stärken und fördern.

Als Recruiter sind Resilienz und Selbstmanagement besonders wichtig. Coach Miriam Nagler gibt Ihnen Tipps, wie Sie diese stärken können.

Resilienz im Unternehmen stärken 

Für Unternehmen ist es wichtig, möglichst unbeschadet durch Krisen zu kommen. Daher ist es besonders wichtig, dass Unternehmen krisenfest sind und ihre Resilienz stärken.

2021 hat Deloitte eine Studie zu dem Erfolgsfaktor Resilienz durchgeführt. 2.260 C-level Führungskräfte in Deutschland wurden dazu befragt. 

Die Ergebnisse zeigen, dass Resilienz essentiell für Unternehmen ist. Denn so können sie gut durch Krisen kommen, wie beispielsweise während der Covid-Pandemie.

Aus den Daten des Resilience Reports ergeben sich außerdem fünf zentrale Merkmale. Diese sind für Unternehmen bei der Stärkung der Resilienz nützlich.

1. Grad der Vorbereitung: 

Inwiefern Unternehmen auf Krisen im Vorfeld vorbereitet sind, entscheidet, wie resilient sie damit umgehen können. Besonders wichtig ist eine gute Balance zwischen langfristiger Planung und spontanen Veränderungen herzustellen. So können Unternehmen schnell auf Veränderungen reagieren.

2. Flexibilität:

Für resiliente Unternehmen sind flexible Mitarbeitende, die sich anpassen können ein relevanter Aspekt. Mitarbeitende sollten in der Lage sein den Status Quo zu hinterfragen. So können Unternehmen frühzeitig auf mögliche Veränderungen und Krisen eingehen.

3. Team Zusammenarbeit:

Die Zusammenarbeit im Team ist ein wesentlicher Faktor. Dieser trägt maßgeblich zum Erfolg und zur Stärkung der Resilienz in Unternehmen bei. Der Zusammenhalt von Kollegen und Kolleginnen innerhalb eines Teams ist wichtig. 

Aber auch die Kooperation von verschiedenen Teams innerhalb eines Unternehmens. Denn durch den Abbau von internen Hürden können Entscheidungen schneller getroffen und gemeinsame Ideen und Lösungsvorschläge entwickelt werden. 

Erfahren Sie mehr zu den 7 Merkmalen erfolgreicher Teams.

4. Vertrauen:

Um als Unternehmen gemeinsam mit seinen Mitarbeitenden resilient durch Krisenzeiten zu gehen, ist Vertrauen eine wichtige Basis. Hier wird vor allem eine offener Austausch und Empathie positiv wahrgenommen. Durch ein vertrauensvolles Umfeld fühlen sich Mitarbeitenden gut aufgehoben, was sich wiederum positiv auf die Resilienz auswirkt.

5. Verantwortung: 


Wenn Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen, hat das positive Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Anpassung an Krisen. Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass inklusive und diverse Teams höhere Resilienzwerte erbrachten. Das könnte eventuell an den größeren Ideen und Möglichkeiten liegen.

Resilienz wirkt ganzheitlich als Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg

Resilienz wirkt auf vielen Ebenen in Unternehmen. Durch die Förderung persönlicher Resilienz verringern Unternehmen ihre Krankenstände.

Resiliente Mitarbeitende sind zudem motivierter und produktiver. Unternehmen sollten Resilienz über die Führungsebene in das Unternehmen tragen. Aber auch das Implementieren von Resilienz fördernde Werte in der Corporate Identity ist wichtig. Denn so profitieren sie langfristig davon und sind für alle Hürden der Zukunft gerüstet.

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