Wie sieht die Zukunft für Freiberufler und Selbständige in einer Post-Corona Welt aus? Die Unsicherheit könnte größer nicht sein. Denn für viele Selbständige, Freelancer und Unternehmen steht aktuell nicht weniger als die Existenz auf dem Spiel.
Wann all das überwunden sein wird, ist derzeit schwer prognostizierbar. Dabei sind Freelancer für den Wirtschaftsstandort Deutschland elementar. Sie sind Beschleuniger für Transformation, Keimzelle für Gründung, Helfer in der Not im Falle von Lücken in der Personalkapazität. Dennoch werden ihnen reihenweise Stolpersteine in den Weg gelegt: Angst vor Scheinselbstständigkeit, Zwang zu gesetzlicher Rentenversicherung und weitere regulatorische Hürden sind vorprogrammiert.
Für viele Selbstständige, Freelancer und Unternehmen steht ihre Existenz auf dem Spiel.
Und doch bietet die berufliche Laufbahn als Freelancer für viele mehr Vor- als Nachteile – sie würden ihre Selbstbestimmung, Flexibilität und Unabhängigkeit unter keinen Umständen aufgeben. Und der Trend dazu verstärkt sich zunehmend, gerade in Zeiten, in denen sich das standortunabhängige Arbeiten etabliert. Der Traumjob geht längst nicht mehr auf Kosten des präferierten Wohnorts.
Weshalb ist die Freiberuflichkeit trotz Pandemie so attraktiv – worauf sollten Freelancer jetzt achten?
(Schein-)Selbstständigkeit
Selbständigkeit wird immer noch als die „kleine Schwester“ der abhängigen Beschäftigung betrachtet – daher benötigen wir dringend eine Imagekampagne für Selbständige.
In unserer aktuellen „So arbeitet Deutschland“-Studienreihe mit dem Fokus auf Freelancern konnten wir feststellen, dass fast jeder vierte Freelancer (23 %) auf Auftraggeber trifft, die nicht angemessen zwischen Mitarbeitern und Freelancern unterscheiden können. Besonders massiv treffen diese Unsicherheiten Freelancer der MINT-Branche: 25 Prozent der IT-Freelancer und 31 Prozent der Engineering-Freelancer haben bereits Aufträge verloren, weil ihr Kunde Angst vor Scheinselbständigkeit hatte. In aktuell existenzbedrohenden Zeiten ein Risiko, das kein Freelancer eingehen kann.
Freelancer trotz Corona!
Sieht man sich die Beweggründe für Freelancing genauer an, gehören vor allem Flexibilität und Selbstbestimmung zu den ausschlaggebenden Motivatoren. Die Corona-Pandemie, Digitalisierung und Automatisierung haben den Trend zu neuen Arbeitsmodellen verschärft und Agilität zu einem zentralen Thema für Unternehmen gemacht. Genau hier können Freelancer als Agilitätstreiber fungieren, um schneller auf unternehmerische Probleme und Bedürfnisse zu reagieren. Das geht, denn als Freelancer zu arbeiten bedeutet, sein eigener Chef zu sein und damit Flexibilität zu genießen. Seien Sie sich also Ihres Werts bewusst.
Bereits vor Ausbruch der Pandemie konnte die Nachfrage der deutschen Unternehmen nach Digitalisierungsexperten nicht umfassend bedient werden. In der Krise ist diese Nachfrage in bestimmten Bereichen sogar noch gestiegen. Laut dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BitKom) sind seit Ende 2020 quer durch alle Branchen 86.000 Stellen für IT-Experten frei. IT-Freelancer dürfen sich also über eine steigende Anfrage ab dem zweiten Halbjahr 2021 freuen.
Genau hier können Freelancer als Agilitätstreiber fungieren, um schneller auf unternehmerische Probleme und Bedürfnisse zu reagieren.
Dennoch sollten wir trotz der rosigen Aussichten für IT-Freelancer die immensen Herausforderungen, die mit der Selbstständigkeit einhergehen, nicht außer Acht lassen. Aufträge zu finden kann sich als schwierig erweisen, es fließt viel Zeit und Energie in Ausschreibungen und letztlich entstehen ungedeckte Kosten, wenn der Erfolg ausbleibt. Um das zu vermeiden, habe ich nachstehend drei „Erfolgsfaktoren“ für Sie aufgelistet.
Wenn Freelancer diese Punkte beachten, befinden sie sich auf bestem Weg, die Vorzüge der Selbstständigkeit voll umfänglich auszuschöpfen – für sich, für Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Deutschland
Drei Erfolgsfaktoren für Freelancer
Rechtlich fit werden:
Die Gefahr der Scheinselbstständigkeit schwebt über der Freelancer-Tätigkeiten wie ein Damoklesschwert. Immer mehr Regularien und Compliance-Richtlinien können Freelancer verunsichern. Auch im rechtlichen Bereich ist es sinnvoll, sich extern unterstützen zu lassen. Viele Personalberatungen verfügen über Expertise in der rechtlichen und steuerlichen Abbildung und sorgen so für ein „entspanntes Arbeiten“.
Zeitmanagement:
Wer kennt es nicht? Eine Deadline rückt immer näher – der Kunde verlässt sich auf einen pünktlichen Projektabschluss – der Stress ist vorprogrammiert. Dieses Szenario dürfte fast jeder Freelancer bereits einmal erlebt haben und schlägt sich auch auf die mentale und körperliche Gesundheit nieder. Hier hilft ein gutes Zeit- und Selbstmanagement, um die Projekte effizienter zu gestalten. Klar strukturierte Arbeitszeiten und Pausen, unter Berücksichtigung des persönlichen Biorhythmus, legen dafür den Grundstein.
Lebenslanges Lernen:
Kontinuierliche Weiterbildung ist für Freelancer noch wichtiger als für Angestellte. Die Aktualität ihrer Fachkenntnisse ist Teil Ihrer Existenzgrundlage. Durch die Bildungsprämie können Sie hierfür sogar finanzielle Unterstützung erhalten. Investieren Sie also regelmäßig in sich selbst!
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf LinkedIn. Lesen Sie ihn hier.
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