Bei Bewerbungen im englischsprachigen Raum sind sogenannte „Letters of Recommendation“ üblich. Mittlerweile nimmt die Nutzung und Bedeutung von Referenzen auch in Deutschland zu. Referenzen sind eine gute Möglichkeit, um sich von anderen Bewerbungen abzuheben und positiv aus der Masse hervorzustechen. Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick welche Referenzmöglichkeiten es gibt, für wen Referenzen sinnvoll sind und wie Sie den/die passende/n Referenzgeber*n finden.
Was sind Referenzen?
Referenzen sind Empfehlungen von Vorgesetzten, Mentoren*innen, Kollegen*innen, die Sie während Ihres eigenen beruflichen Werdegangs begleitet haben und Ihre Kompetenzen belegen können. In einem Referenzschreiben bewertet der/die Referenzgebende Ihre Leistungen und Fähigkeiten.
Entgegen eines Arbeitszeugnisses sind Referenzschreiben freiwillig und nicht an gesetzliche Vorgaben gebunden. Nach Beendigung eines Arbeitsverhältnisses ist der Arbeitgeber gesetzlich dazu verpflichtet dem ehemaligen Mitarbeitenden ein Arbeitszeugnis auszustellen. Dabei gilt die Wahrheits- und die Wohlwollens Pflicht. Arbeitszeugnisse sind also wohlwollend formuliert und Personaler nutzen häufig entsprechende Codes für ihre Formulierungen.
Hier zeigen wir Ihnen wie Sie Formulierungen in Arbeitszeugnissen richtig lesen.
Somit liegt der große Unterschied zwischen einem Arbeitszeugnis und einem Referenzschreiben auf der Freiwilligkeit. Denn auf ein Referenzschreiben haben Arbeitnehmenden keinen Anspruch. Der/die Referenzgeber*in erstellt das Schreiben also freiwillig und mit der Intention Sie aus freien Stücken zu empfehlen. Ein Referenzschreiben bietet also einen echten Mehrwert für Ihre Bewerbung.
Welche unterschiedlichen Referenzmöglichkeiten gibt es?
Um eine Referenz bei Ihrer Bewerbung mitanzugeben, haben sie zwei Möglichkeiten.
1. Referenzschreiben als Anlage
Wenn Sie bereits ein Referenzschreiben schriftlich erhalten haben, können Sie dieses als Anlage zu Ihren Bewerbungsunterlagen mitaufnehmen und ggf. im Anlagenverzeichnis kurz erwähnen.
2. Referenzen im Lebenslauf
Alternativ haben Sie die Möglichkeit die Kontaktdaten Ihres Referenzgebenden in Ihrem Lebenslauf zu vermerken. Personaler*innen haben dann die Möglichkeit bei Bedarf direkt Kontakt aufzunehmen und sich ein Referenz einzuholen. Wichtig hierbei ist sich vorab unbedingt das Einverständnis der genannten Personen einzuholen. Bei einer Referenzanfrage durch den/die Personaler*in kommt es sonst zu unangenehmen Überraschungen und die positive Wirkung einer Referenz kann schnell ins Gegenteil umschlagen.
Für wen sind Referenzen besonders geeignet?
Generell sind Referenzen natürlich für jeden Arbeitnehmenden sinnvoll und gelten als positiver Zusatz zu den Bewerbungsunterlagen.
Aber vor allem für Berufseinsteiger*innen, die bisher nur Praktika aufweisen können und somit noch kein Arbeitszeugnis vorliegen haben, sind Referenzen von Vorteil.
Aber auch für Freiberufler*innen sind Referenzen von Nutzen. Durch die selbständige Tätigkeit haben Sie keinen Arbeitgeber, von dem sie nach gesetzlichen Vorschriften ein Zwischenzeugnis oder Arbeitszeugnis ausgestellt bekommen. Referenzschreiben eignen sich somit gut, um ihre Reputation zu verbessern und Folgeaufträge zu erhalten.
Tipps zur Auswahl des Referenzgebers
Referenzen sind nicht an einen Arbeitgeber gebunden. So können Referenzgebende auch Vorgesetzte oder Kollegen/innen von vorherigen Arbeitgebern sein oder andere Fürsprecher/innen, wie Mentoren/innen oder Ausbildende.
Folgenden Kriterien sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Referenzgebenden berücksichtigen:
- Beruflicher Status: Der/die Referenzgeber/in sollte im besten Fall mindestens eine berufliche Stufe höher stehen als Sie selbst.
- Ähnliche Ansichten: Für ein gutes Referenzschreiben sollten Sie und Ihr/e Referenzgeber*in gewisse berufliche Berührungspunkte haben, damit Ihre Kenntnisse und Leistungen auch angemessen beurteilt werden können. Außerdem sollten die Ansichten des Referenzgebenden mit Ihrer eigenen Einschätzung ungefähr übereinstimmen.
- Bürgschaft: Die ausgesuchte Person sollte Ihre Fähigkeiten kompetent rüber bringen und ist auch bereit namentlich erwähnt zu werden.
Da die Referenzen in Bewerbungen unterstützend wirken sollen, aber dennoch Ihr Lebenslauf und ggf. Ihr Bewerbungsanschreiben im Fokus steht, ist die richtige Anzahl an Referenzen wichtig.
Als Faustregel gilt: nie mehr als 3 Referenzen. Sonst wirkt die Auswahl schnell wahllos und der Fokus Ihrer Bewerbung geht verloren.
Fazit
Referenzschreiben sind für Bewerber*innen eine gute Möglichkeit in einem Bewerbungsprozess ihre Kenntnisse und Fähigkeiten darzustellen und mithilfe von persönlichen Worten und Erfahrungen Ihrer Vorgesetzten, Kollegen*innen oder Mentor/innen zu untermauern. Neben der expliziten Verwendung von Referenzenschreiben für Bewerbungszwecke bietet zum Beispiel LinkedIn die Möglichkeiten Empfehlungen von Personen aus dem eigenen Netzwerk zu erhalten und sich Kenntnisse bestätigen zu lassen, die dann im eigenen Profil entsprechend angezeigt werden.
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