Es ist in vielen Unternehmen üblich, dass Bewerber*innen nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch zum Probearbeiten eingeladen werden. So können Sie und Ihr potenzieller Arbeitgeber „live“ prüfen, ob sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Wir zeigen Ihnen 6 praktische Tipps und Tricks, wie Sie das Beste aus Ihrem Probearbeitstag herausholen.
Probearbeiten ist noch kein Standard im Bewerbungsprozess
Geben Personalabteilung und Führungskräfte nach einem Bewerberinterview das Go, geht es in vielen Unternehmen nach Unterzeichnung der Arbeitsverträge sofort los. Manche Firmen schalten jedoch noch eine Stufe dazwischen und vereinbaren einen Probearbeitstag.
Das Probearbeiten bietet eine gute Chance, damit Firmen Bewerber*innen im Beruf vor einer Vertragsunterzeichnung besser kennenlernen können. Dabei wird u.a. berücksichtigt, wie Kandidat*innen mit Kolleg*innen interagieren oder wie sie an Aufgaben herangehen. Gleichzeitig bieten einer oder mehrere Probearbeitstage auch Bewerber*innen die Möglichkeit, das Unternehmen mit seinen internen Abläufen, Prozessen und dem Team in der Arbeitsumgebung zu erleben. Somit ist ein Probearbeitstag für Unternehmen wie Bewerber*innen von Vorteil. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Bewerber*in diese Chance auch effektiv nutzen!
Infobox:
Gesetzlich gibt es keine Vorschriften zur Dauer der Probearbeit. Maximal darf diese Probephase jedoch sechs Monate dauern. Danach muss der Arbeitgeber über eine Festanstellung bzw. ein befristetes Arbeitsverhältnis entscheiden.
In der Praxis hat sich aus dem Probearbeiten der „Probearbeitstag“ herauskristallisiert. Diese Zeitspanne reicht in der Regel auch aus, um sich ein Bild vom Job, dem Unternehmen respektive dem/der Bewerber*in zu machen.
Üblicherweise wird ein Probearbeitstags nicht vergütet. Viele Firmen erstatten jedoch die Fahrtkosten und stellen Bewerber*innen eine Mahlzeit.
Wichtig ist: Sobald Bewerber*innen während des Schnuppertags bzw. Probearbeitstags fest in die Unternehmensstruktur eingebunden sind, Aufgaben übernehmen und z.B. auch die gesetzlichen Pausenzeiten einhalten, kann ein Anspruch auf Vergütung bestehen.
Unsere 6 Praxistipps für Ihren Probearbeitstag:
1. Kommen Sie vorbereitet zum Probearbeitstag.
Für Ihr Vorstellungsgespräch haben Sie sich sicherlich schon auf der Homepage des Unternehmens über Ihren möglichen Arbeitgeber informiert. Verschaffen Sie sich am besten jetzt noch ein tieferes Verständnis für einzelne Abteilungen oder die Firmenphilosophie. So können Sie Abläufe oder Prozesse beim Probearbeiten besser nachvollziehen.
Gut zu wissen: Wenn Sie sich noch in einem festen Arbeitsverhältnis befinden, sollten Sie einen externen Probearbeitstag nur nach Absprache absolvieren. Ansonsten kann das ein Kündigungsgrund werden.
2. Sorgen Sie dafür, dass Sie möglichst entspannt zum Probetag kommen.
Verschieben Sie mögliche Termine an diesem Tag, gehen Sie evtl. am Abend vorher früher schlafen. Stellen Sie sich den Wecker frühzeitig, sodass Sie ohne Stress zum Probearbeiten fahren können. Bereiten Sie am besten schon am Vorabend vor, was sie am nächsten Tag tragen wollen.
3. Bringen Sie sich ein, überschreiten Sie Ihre Kompetenzen aber nicht.
Es ist immer angebracht, wenn Sie während Ihres Probearbeitstags möglichst viele Fragen zu Abläufen oder Prozessen sowie zur Arbeit selbst stellen. Hüten Sie sich jedoch davor, in bestehende Abläufe eingreifen oder die Arbeit vor Ort bewerten zu wollen. Um auf diesen Tag fokussiert zu sein, sollten Sie am besten Ihr Smartphone während des Tags ausschalten.
4. Stellen Sie für sich eine Checkliste mit Ihren Erwartungen zusammen.
Schreiben Sie konkret auf, worauf Sie während Ihres Probearbeitstags das Augenmerk legen wollen. Beantworten Sie nach Ihrem Tag am besten für sich einige wichtige Fragen.
- Welches Bauchgefühl hatte ich? Dieses Gefühl zeigt Ihnen ganz einfach, ob Sie sich wohlgefühlt haben.
- Wie finde ich das Team?
- Welcher Ton wird gepflegt?
- Sind mir die Führungskräfte sympathisch?
- Wirken die Mitarbeitenden zufrieden?
- Wird mir die Arbeit hier Freude machen?
Notieren Sie anschließend, was für die Stelle spricht und was nicht. Am Ende sollten natürlich die positiven Punkte überwiegen, wenn Sie den Job annehmen wollen.
5. Sorgen Sie für ein ansprechendes Äußeres
Es mag auf den ersten Blick oberflächlich klingen, doch gerade in Zeiten des Homeoffice-Looks während Corona sollten Sie auf Ihr Outfit für den Probearbeitstag achten. Schließlich geht es hier um einen ersten Eindruck, nicht nur bei Ihnen, sondern auch auf Arbeitgeberseite. Und diesen Eindruck sollten Sie nicht durch ein ungepflegtes Erscheinungsbild eintrüben lassen.
6. Kommunizieren Sie mit den Menschen vor Ort.
Die Website und Social-Media-Kanäle eines Unternehmens sind nur eine Seite der Medaille. Welcher Spirit bei einem Arbeitgeber herrscht, wird erst durch die Interaktion mit den Beschäftigten deutlich. Nutzen Sie also die Gelegenheit, um beim Kaffee oder in den Pausen mit so vielen Menschen wie möglich zu sprechen. So erhalten Sie ein möglichst umfassendes Bild von Ihrem potenziellen Arbeitsplatz.
Fazit: Ein Probearbeitstag ist immer eine Chance – für beide Seiten
Ein Probearbeitstag sorgt bei Bewerber*innen und Arbeitgeber*innen für zusätzlichen Aufwand. Kandidat*innen bekommen ihn nicht vergütet und Unternehmen müssen z.T. Personal für Sie abstellen. Nutzen Sie deshalb die Chance, die sich durch diesen Tag bietet. Setzen Sie alle Sinne ein und horchen Sie immer wieder in sich hinein. So ist die Chance hoch, dass Sie am Ende die richtige Entscheidung treffen. Das gilt übrigens auch für ihre/ihren mögiche/n Arbeitgeber*in.
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